13. Mai 2019

Badass Polyglots (BP)

Aufs Jahr gesehen ist eine Woche nicht viel. In Bezug auf Tortellini in brodo schon …

Macht mal so! \o/ \o/ \o/ \o/ \o/ \o/ \o/ \o/ \o/ \o/ \o/

Über eine Woche ist die BP19 Translation Conference in Bologna schon wieder vorbei. Über eine Woche ist es her, dass ich mit drei wunderbaren Spanierinnen, einer Französin, die so mehrsprachig ist, dass sie manchmal nicht mehr weiß, wo ihr der Kopf steht, und zwei lieben deutschen Kolleginnen in einer gemütlichen Trattoria gesessen und Tortellini in brodo gegessen habe.

Über eine Woche ist es es her, dass ich eigentlich am Abend überhaupt keinen Hunger hatte, weil es schon den ganzen Tag über so viel Essen gegeben hatte, dass mein Magen nicht mehr wusste, wo ihm der Kopf steht. Die Kellnerinnen und Kellnern jedoch waren die Ruhe in Person. Besonders Wilma mit ihrem wunderbar römischen Aussehen ist mir in Erinnerung geblieben, und sie wird wohl irgendwann Eingang in einen Roman finden.

Bist du nur zum Essen nach Italien gefahren? Aber nicht doch!

Nicht nur. Ich habe auch Essen mit nach Hause genommen!

Motiviationsspritzen und Marketing-Boosts

Aber nein, jetzt mal ehrlich: Ich war auch für die Konferenz da. An den mittwochlichen Workshops habe ich nicht teilgenommen, aber Donnerstag und Freitag war volles Programm. Tess Whitty war gleich am Morgen eine dringend benötigte Motivationsspritze, gefolgt von Alessandra Vita mit einer interessanten Angebotsstrategie für Kundinnen, die sich zwischen schnell und preiswert nicht entscheiden können. Wobei preiswert relativ ist. Ich glaube, ich habe mir falsche Zahlen aufgeschrieben … Sarah Silva berichtete daraufhin von einer Marketingstrategie, mit der sie ihre Traumkundinnen gewinnen will. Und ich muss sagen: Damit wäre sie auch eine Traumübersetzerin, so, wie sie ihre Kundinnen verwöhnt … Viel notiert. (Keine falschen Zahlen.)

Nach dem dreifachen Marketing-Boost war Oliver Lawrence dran und sprach darüber, wie wichtig der Klang einer Übersetzung ist – ganz besonders auch bei Fachübersetzungen, bei denen sich viele nur damit zufriedengeben, dass der Text inhaltlich korrekt ist. („… komplett schiefgelaufen“ schrieb mir letzte Woche eine potenzielle Kundin, die es mit einem anderen Anbieter versucht hatte …).

Die Konferenzsäle im Hotel waren übrigens „London“, „Roma“ und „Parigi“ getauft worden – wir Übersetzerinnen sind doch ein sehr europäisches Volk –, und ich muss sagen, in Paris war es an diesem Wochenende ziemlich kalt, aber zum Glück hat es nicht geregnet. Apropos Paris, auch die gefüllten Croissants waren köstlich …

Ein Hoch auf professionelle Frauen: Speakerinnen, Netzwerkerinnen, Übersetzerinnen

Ein schöner Abschluss des Tages war die Nordirin Jo Rourke mit einem wunderbaren Akzent und einem Vortrag über Honorarpauschalen, ihren Vor- und Nachteilen.

Der nächste Tag bestand aus kürzeren Referaten, die weiterhin perfekt organisiert waren, teilweise aber leider sehr oberflächlich blieben bzw. auf Anfängerinnen ausgerichtet schienen. Die rühmliche Ausnahme, die hoffentlich nächstes Jahr einen der längeren Slots bekommt, war Vasiliki Prestidge mit ihrem Thema Professionalität.

Zwischen den Talks gab es jede Menge Zeit zum Essen Netzwerken, und ich konnte mit Kolleginnen und Kollegen aus Korsika, Belgien, Polen, Dänemark, den USA und sogar aus München reden. LAUT reden, denn wenn so ein Haufen Übersetzerinnen in zwanzig Sprachen spricht … Am ersten Pfingsten kann es nicht schlimmer gewesen sein. Die Kollegin aus den USA war übrigens eine ehemalige Projektmanagerin einer ehemaligen Agentur, in der ich ehemals Praktikantin war. Kleine Welt.

Wunderbare Welt. Wunderbares Bologna.