3. Juni 2019

Ida Brun in Bildern

Wie in meinem Roman Solch ein zephyrleichtes Leben erwähnt, gibt es von Ida Brun einige Gemälde und eine von Bertel Thorvaldsen geschaffene Büste, die im wunderschönen Thorvaldsen-Museum in Kopenhagen steht. Ich bin hingefahren, um sie mir anzuschauen.

Ida Brun im Thorvaldsen-Museum

Die Marmorbüste wurde laut Beschreibung nach einem Originalmodell von 1809 geschaffen. Da war Ida siebzehn Jahre alt. Im Sonnenlicht sieht man, wie der Marmor funkelt und glitzert. Leider ist es mir bei Idas Büste nicht gelungen, das zu fotografieren, aber gegenüber stand eine Büste von Karoline von Rehfues, bei der man es ziemlich gut erkennt.

Glitzernder Marmor

Es gibt eine weitere Version von Idas Büste im Bakkehus, einem Museum im Kopenhagener Stadtteil Frederiksberg. Im Bakkehus lebte früher Kamma Rahbek (1775–1829), eine Salonnière ähnlich wie Idas Mutter Friederike, die die Künstler und Literaten des Goldenen Zeitalters um sich sammelte. Adam Oehlenschläger und Hans Christian Andersen waren gern gesehene Gäste.

Ida selbst war wohl nicht regelmäßig da – wenn überhaupt –, aber in den Ausstellungsräumen werden Mutter und Tochter Brun heute auch vorgestellt.

Idas Büste im Bakkehus

Ich weiß nicht, ob das die Originalversion ist, die im Katalog aufgeführt wird, aber die Positionierung am Fenster mit dem idyllischen Garten im Hintergrund lässt sie ganz anders und viel zarter wirken als die im (ja eigentlich auch sehr schönen) Museum.

Tanzen Sie uns etwas vor, Fräulein Brun, zeigen Sie sich im dünnen Kostüm, aber bitte langweilen Sie uns nicht.

In solchen Kleidern hat Ida ihre Attitüden präsentiert. Dazu passend gibt es eine Zeichnung von Simon Klotz, die im Museum als „Porträt von einer von Friederike Bruns Töchter“ betitelt wird. Wahrscheinlich ist es die sechs- bis achtjährige Ida, die schon eine Tänzerinnenpose einnimmt.

(Es spiegelte leider alles sehr.)

Gegenüber hängt ein Werk von Johann Ludwig Lund:

Er durfte Ida gleich mehrfach malen. Sein zweites Werk (das nicht im Bakkehus hängt) zeigt sie mit ihrem geliebten Rom im Hintergrund.

„… Johan Ludvig Lund, der Gemälde von mir fertigen durfte, die mich so schön und strahlend zeigen, wie ich es nie gewesen bin …“

Auf dem dritten (auch das nicht im Bakkehus) legt sie ihrer Mutter Friederike einen Lorbeerkranz aufs Haupt.

„Auf Mutters Zeichen hin nahm ich den Kranz, den Frau von Humboldt aus Lorbeer, Ölzweigen und blühender, duftender Myrte geflochten hatte.“

Als Letztes möchte ich noch die dänische Biografie über Ida von Louis Bobé erwähnen, Ida Brun, Grevinde Bombelles, in der Zeichnungen von Idas Tänzen zu finden sind. Ich weiß leider nicht, ob er sie selbst angefertigt hat.

Zu Idas berühmtem Attitüdentanz, Lady Hamilton und einer elfjährigen Dänin, die diese Kunst vor wenigen Jahren wiederbelebt hat, schreibe ich später mehr.