5. Januar 2018

Sag doch mal: Bouillon!

– Janosch: Ich mach dich gesund, sagte der Bär –

Ich wünsche natürlich niemandem eine Blinddarmentzündung oder andere fiese Krankheiten, aber wenn … wenn ihr krank seid, dann werde ich leider nicht drumrum kommen, euch einen Klassiker, nein, den Klassiker der Genesungsliteratur zu schenken. Gut, Janosch mag ihn für Kinder geschrieben haben, aber er hilft auch noch im Erwachsenenalter. Gleiche Dosierung, gleiches Glück.

Wie der Tiger einmal krank war

Ich mach dich gesund, sagte der Bär ist die „Geschichte, wie der kleine Tiger einmal krank war“. Er kommt vom Pilzesammeln nach Hause und fällt einfach um. Der kleine Bär als sein bester Freund kümmert sich natürlich sofort um ihn. Er verbindet ihm die schmerzenden Tigerglieder, denn es tut einfach überall weh. Er kocht ihm etwas, und der kleine Tiger darf sich sogar wünschen, was es geben soll. Da sie weder Springforelle mit Mandelkernsoße und Semmelbröseln noch Eiernudeln haben, gibt es schließlich Bouillon, aber die mag der kleine Tiger sowieso am liebsten.

Aber dann ging es ihm schon wieder ein wenig schlechter …

Leider hilft all die liebevolle Pflege des kleinen Bären immer nur kurzzeitig. Schließlich kommen sie mit Hilfe ihrer Freunde zu dem Schluss, dass der kleine Tiger ins Krankenhaus muss. Wolf und Ziegenbock tragen ihn den weiten Weg, etwa achthundert Meter Luftlinie. Dort nimmt Doktor Brausefrosch die Sache sofort in die kundigen … Hände, röngt den Tiger (Röntgen ist Durchleuchten) und erkennt: Aha! Streifen verrutscht!

Blauer Traum, Operation vorbei

Dank einer wohltuenden kleinen Spritze bekommt Patient Tiger nichts mit von der notwendigen Operation, und danach kann Doktor Brausefrosch auch gleich die Heilung verkünden. Übermorgen darf der kleine Tiger wieder nach Hause. Die Tante Gans verspricht ihm einen köstlichen Bienenstichkuchen, und der kleine Bär fragt, was er denn mal kochen soll. Wieder gibt es seine Feinschmeckerbouillon.

Vorlesen macht gesund

So frei und ausführlich unsere Familie heute noch aus diesem Buch zitiert, muss es früher ständig im Einsatz gewesen sein. Ich hoffe doch sehr, dass es meinen Neffen später ganz genauso gehen wird. Und nun entschuldigt mich bitte, ich muss meine frisch blinddarmlose Freundin im Krankenhaus besuchen gehen. Das Buch habe ich schon eingesteckt.

(Als ich es im Buchladen abgeholt habe, sagte der Buchhändler: Ach ja, der kranke Bär. Woraufhin seine zwei Kolleginnen und ich ihm gleich ins Wort fielen: Der Tiger! Der Tiger ist krank, der Bär pflegt ihn gesund!)